Handelsverband Koch- und Tischkultur und IFH

Gemeinsame Branchen-Studie mit aufschlussreichen Erkenntnissen

Coronabedingte Schließungen und Einschränkungen des stationären Handels haben auch der Warengruppe rund um Glas, Porzellan und Keramik (GPK) zugesetzt. Dennoch konnte die Branche von dem Rückzug in die eigenen vier Wände profitieren und 2021 mit einem Marktwachstum von 3,3 Prozent auf rund 6,4 Mrd. Euro (Jahresumsatz brutto) abschließen – das beste Ergebnis seit 2015. Diese positiven Zahlen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der stationäre GPK-Fachhandel weiterentwickeln muss, denn Zuwachs verzeichnet vor allem der Onlinekanal. Was müssen GPK-Fachgeschäfte also tun, um wieder der relevante Kaufkanal zu werden? Diese Frage beantwortet das IFH Köln in seiner neuen Studie  „Quo Vadis, GPK-Fachhandel?“ in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband Koch- und Tischkultur (GPK) und zeigt: Die Zukunft der stationären GPK-Geschäfte muss die Kernbedürfnisse der Kund:innen rund um ein hochwertiges und nachhaltiges Einkaufserlebnis sowie eine kompetente und wertschätzende Beratung mit umfassenden Serviceangeboten in den Vordergrund stellen.

„Wir beobachten in den letzten Jahren einen rückläufigen Marktanteil von GPK-Fachgeschäften. Händler müssen hier unbedingt gegensteuern – denn gerade beim Thema Kochen gibt es vielversprechende Möglichkeiten, die Konsument:innen durch das Erleben im Shop abzuholen. Hochwertige Produkte wollen getestet werden. Hier kann und muss das GPK-Geschäft ein sinnlich ansprechendes Einkaufsevent werden - was es online so nicht gibt“, sagt Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.

Kund:innen im GPK-Bereich zeichnen sich durch eine hohe Freude am Kochen aus (68 %). Damit einher geht auch mehrheitlich die Auffassung, dass gutes Essen und Trinken hochwertiges Geschirr und Besteck benötigt (61 %). Hochwertige GPK-Produkte charakterisieren sich unter den befragten Konsument:innen vor allem durch gutes Material (55 %), Funktionalität (45 %) und Design (42 %): Produktmerkmale, die vor allem von Beratung und Ausprobieren sowie einem ansprechenden Einkaufserlebnis leben. Schließlich treffen Konsument:innen ihre Einkaufsstättenwahl auch nach dem Kriterium der Wertigkeit und achten somit auf ein exklusives Sortiment (28 %) und eine qualifizierte Beratung (25 %).

Vielen Konsument:innen ist es wichtig, ihr Leben nachhaltig zu gestalten – das gilt auch beim GPK-Einkauf. So wünschen sie sich vom Einzelhandel vor allem nachhaltige Zusatzservices, so beispielsweise Reparatur- (69 %), Schleif- (42 %) oder Leihservice (35 %), als auch Tauschbörsen (41 %). Diese Zusatzleistungen bieten für GPK-Kund:innen einen der entscheidenden Mehrwerte zum Onlinehandel – Vorteile, die auch Konsument:innen wahrnehmen.

„Wir müssen die Kundinnen und Kunden im GPK-Geschäft entsprechend ihrer Wünsche und Bedürfnisse abholen. In der Praxis heißt das, mehr zu bieten – über ein reines Warenangebot hinaus ein allumfassendes Einkaufserlebnis rund um (Koch-)Events, Beratung, Services und Design. Unsere Branche steht längst nicht mehr nur für GPK-Produkte, sondern umfasst ebenso Waren aus dem Lifestyle- und Livingsujet“, so Christina van Dorp, Präsidentin des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur (GPK).

In der Studie wurde daher ein neues Store-Konzept für den GPK-Fachhandel erarbeitet, das den Verkauf von GPK-Produkten zu einem allumfassenden Kompetenzzentrum weiterdenkt. Trotzdem: Insbesondere die Sichtbarkeit von Angebot und Services sollten Händler auch online abbilden, um für Kund:innen im Netz überhaupt auffindbar zu sein.

Im Rahmen der Studie wurden repräsentative Onlinebefragungen von 1500 Konsument:innen und drei qualitative Fokusgruppeninterviews vertiefend analysiert und zu sieben Kernbedürfnissen verdichtet. Folgende sieben Kernbedürfnisse resümiert die Studie:

1) „Meine Wertschätzung für Kochen und Essen drücke ich durch hochwertige GPK-Produkte aus.“

2) „Meine nachhaltige Lebenseinstellung passt perfekt zu langlebigen GPK-Produkten.“

3) „Ich bin ständig im Internet unterwegs – und suche hier natürlich auch meine GPK-Produkte.“

4) „Bei meinem GPK-Kauf erwarte ich erstklassige, freundliche und kompetente Beratung.“

5) „GPK-Produkte, die im Kontext meiner Lebenswelt präsentiert werden, inspirieren mich zum Kauf.“

6) „Durch smarte digitale Services schafft der GPK-Fachhandel relevante Mehrwerte für mich.“

7) „Meine individuellen Kundenbedürfnisse sollten beim GPK-Kauf im Vordergrund stehen.“

Erste Ergebnisse der Studie lesen Sie auch in der März- und April-Ausgabe der Fachzeitschrift „P&G“. Die komplette Studie kann über den IFH Köln Shop erworben werden. Sie ist ebenso Teil des GPK-Branchengipfels, der am 23. Juni von 11 bis 17 Uhr in der Messe Frankfurt, Halle 3, im Raum „Facette“ stattfinden wird.

Diese Seite teilen